2008/10/20

Von der Erfolglosigkeit zu neuem Mut

Jetzt mit Bildern!

Entschuldigung fuer die sehr lange Sendepause, doch wenn es nichts themenrelevantes zu schreiben gibt, hat es hier auch nichts zu suchen. Es waren insgesamt sehr erfolglose letzte zwei Wochen in Phnom Penh und auch der Zwischenstopp von Siem Reap nach Phnom Penh in Kampong Thom brachte nicht viel Verwertbares, da es KT mit einem Waisenheim zu Stande bringt nahezu alle Strassenkinder von der Strasse zu holen. Da dieses Waisenheim allerdings einen christlichen und damit fuer mich bekannlich einen missionarischen Touch hat, forschte ich dort nicht naeher nach.

In Phnom Penh angekommen stellte ich mich auf eine ereignisreiche Zeit ein mit allerlei neuen Projekten und Institutionen, die es dort bestimmt zu entdecken geben wuerde. Allerdings kam ich dort schnell an die Grenzen meiner ohnehin spaerlich gesaeten journalistischen Faehigkeiten. Es gibt dort natuerlich Initiativen, doch sind das meist stark gesponserte Organisationen, die alle Mittel haben zu handeln, egal ob effektiv oder ineffektiv. Zu nennen sei hierbei zum Beispiel die Organisation Friends, die meines Erachtens und von Aussen betrachtet ganz gute nachhaltige Arbeit dort leistet oder aber auch die im letzten Artikel erwaehnte People Improvement Organization, deren Gruenderin gerade zur Wahl des "Hero of the year" bei CNN steht. Wer einmal soweit oben ist, hat es wohl geschafft und muss sich keine Sorgen mehr um den Geldfluss machen.

Doch liegt dieser Elitarismus nicht im Fokus meines Interesses. Die Ungleichverteilung der Finanzen findet meiner Ansicht nach nicht nur in der Wirtschaft statt, sondern eben auch in der Sozialen Arbeit. Doch ist diese Abkehr von einer umfassenden und breitenbasierten Arbeit im sozialen Bereich nachhaltig und effektiv?

Wie auch immer, ich habe jedenfalls nichts Relevantes in Phnom Penh gefunden, denn auch die Adressen die ich hatte waren den Einheimischen entweder nicht bekannt oder ich hatte das Problem, dass ich nicht ueber meine Sprachbarrieren springen konnte. Denn leider ist meine Zweitsprache mehr auf Werke wie "De Bello Gallico" ausgerichtet als auf franzoesiche Literatur. Es ist teilweise wirklich eine Schande gewesen, dass ich nie auf eine franzoesische Konversation eingehen konnte. Ich verwette mein Leben, dass ich dadurch wertvolle Erfahrungen verpasst habe.

Sei es drum, ich kehrte Phnom Penh am Samstag also den Ruecken und machte mich mit dem Bus auf den Weg nach Sihanoukville, nachdem ich erfahren musste, dass der Zugverkehr in die zweitgroesste Stadt Kambodscha, Battambang, vor zwei Monaten eingestellt wurde. Denn eigentlich war mein Plan Battambang zu besuchen. Aber im Endeffekt bin ich wirklich sehr froh, dass es nicht geklappt hat, denn von einer verqualmten und aus allen Naehten platzenden Grossstadt in die andere haette mir nicht gutgetan.

Im Gegensatz zu Sihanoukville. Ein kleines Staedtchen im Sueden Kambodschas und am Golf von Thailand gelegen, ist endlich faehig ein bisschen Ruhe zu schenken. Wenn da nicht die Touristen waeren. Doch fand ich schnell eine Loesung und habe mir ein Moped geliehen, das es mir ermoeglicht die Gegenden fernab der Wessies zu erkunden.

Weisse Straende, klares warmes Salzwasser und ein farbiges Lichterspiel der Sonne.

Doch es tut mir leid, auch hier wieder etwas Negatives, und zwar der Muell. Die Kambodschaner haben einfach kein Umweltbewusstsein, was natuerlich aus wirtschaftlicher Sicht verstaendlich ist, wenn der Schutz der Natur an letzter Stelle steht. Doch machen sie sich meiner Meinung nach, zumindest in den Tourismusgebieten, einiges an Kundschaft selbst zunichte, wenn sie die Schoenheit der Umgebung nicht schuetzen. Langsam aber sicher kommen leise aber stetig Initiativen und Appelle zum Vorschein, die sich um den Umweltschutz kuemmern moechten. Jedoch liegt da noch ein langer Weg bevor die Notwendigkeit auch bei den Khmer selbst ankommt.

Nachdem ich also gestern die meiste Zeit des Tages am Strand und im guesthouseeigenen Restaurant verbracht habe, machte ich mich heute wieder auf die Suche nach "Verwertbarem", das mir vielleicht ein paar meiner Unsicherheiten in Bezug auf Entwicklungszusammenarbeit oder auch internationaler sozialer Arbeit annaehernd beseitigen koennte.
Und so traf ich auf ein Projekt namens Starfish-Project, das mit Hilfe einer Baeckerei, einem Cafe und einem Laden fuer handgefertigte Stoff- und Hartmaterialwaren koerperlich und geistig beeintraechtigten Menschen hilft, eine Ausbildung zu bekommen und sich dadurch eine selbstaendige Existenz aufbauen zu koennen. Das ganze ist also genau auf diejenigen Menschen ausgerichtet, die durch das Raster von Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen fallen.
So wie es mir Mr Meng, der Project Manager von Starfish, der selbst ein Holzbein hat, erklaert hat, haben selbstverstaendlich auch die Regierungs- und Nichtregierungsorganisationen ihre eigenen Policies. Das heisst auch sie helfen nicht jedem und auch hier herrscht teilweise ein leichter Elitarismus insofern, dass manche Organisationen am liebsten Menschen aufnehmen, die am einfachsten zu foerdern oder zu vermitteln sind. Und genau fuer diese Menschen greift die kleine Starfish NRO ein, die zwar mit sehr wenigen Spenden arbeiten muss, aber dennoch sehr effektiv ist, da sie sich hauptsaechlich um Basisprobleme kuemmert wie die medizinische Versorgung oder berufliche Ausbildung.
Mr Meng sagte mir, dass es wichtig ist schlicht und einfach mit den Realitaeten die in Kambodscha vorherrschen umzugehen und z.B. bei der vorherrschenden Korruption in den Krankenhaeusern, das noetige Geld eben zu zahlen fuer die Menschen, die dies nicht aus eigener Tasche koennen. Entweder als Darlehen oder gestiftet.
Zur Zeit sind sie sehr involviert die Lebensumstaende der Frauen im Frauengefaengnis von Sihanoukville zu verbessern. Die Frauen dort leben von umgerechnet knapp 19 Eurocent am Tag. Selbst Muetter die mit ihren Kindern dort leben sind dazu gezwungen sich eine taegliche Ration mit ihren Kindern zu teilen. Die Gefaengnisinsassinnen dort sind immer hungrig wenn wenn wir kommen, sagt Mr Meng. Durch Starfish werden diese Frauen mit nahrhaften Lebensmitteln versorgt, damit vor allem auch ihre Kinder gesund aufwachsen koennen. Nach abgesessener Haftstrafe kuemmert sich Starfish ebenso darum, dass die Frauen nicht wieder kriminell werden muessen (die meisten von ihnen haetten sowieso nur Lapaliendelikte begangen) und sorgen sich darum, dass sie eine Ausbildungsstelle bekommen oder zumindest eine legale Einkommensquelle erhalten.
am ende unseres Gespraechs und geschossenem Foto von Mr Meng verabschiedete ich mich und machte mich auf den Weg zu einer weiteren Initiative, von der ich durch Zufall hier vor Ort erfahren habe.
Die Rede ist vom Cambodian Children's Painting Project (CCPP), welches direkt am Strand gelegen von einem spanischen Maler vor ungefaehr drei Jahren gegruendet wurde. Es geht hier vornehmlich um den Schutz und die Obhut von Strassen- und Strandkindern, die sehr oft dem hier stark vorherrschenden Paedophilie-Tourismus schutzlos ausgeliefert sind. Mittlerweile hat sich ein sehr gutes Netzwerk an Kooperationen zwischen den einzelnen NROs in Sihanoukville herausgebildet, das es ermoeglicht eine Art Fruehwarnsystem herzustellen. Zum Beispiel gibt es hier eine Organisation die sehr verdeckt arbeitet und undercover Paedophile ausfindig macht und der Justiz uebergibt. Laut dem Projektmanager von CCPP, Felix Brooks-Church, ein sehr effektives System, denn wenn ihm ein Tourist auch nur irgendwie verdaechtig vorkommt, reicht ein Telefonanruf und die "verdeckten Ermittler" kontrollieren jeden Schritt des Verdaechtigen um herauszufinden ob dahinter mehr steckt als nur verdaechtiges Verhalten.
Egal, zurueck zu CCPP.
der Verantwortliche vor Ort ist wie oben erwaehnt, Felix Brooks-Church, ein in Spanien geborener und in Frankreich und den Niederlanden aufgewachsener Kalifornier aus San Francisco. Ein Sohn von bekennenden Hippies und von Beruf Grafikdesigner.
Seine Ansicht von internationaler sozialer Arbeit ist folgende:
Die Vorbedingung, dass er diese Aufgabe uebernommen hat war, dass das Projekt nicht zu gross sein sollte und auch keinerlei Ambitionen habe groesser zu werden. Aus dem einfachen Grund, dass die Groesse des Projekts massgeblich das Management bestimmt. Je groesser umso weniger Kontakt zur Basis und umso groesser die Gefahr das eigentliche Ziel, naemlich vornehmlich den Kindern und eben nicht der Organisation einer bessere Zukunft zu gestalten. Er sei nicht dort um Geld zu machen, alles was er bekommt sei fuer die grundlegenden Notwendigkeiten, wie Lebensmittel, Unterkunft, Visum und Inlandstransport. Er hat einen Arbeitsvertrag von drei Jahren, von denen bis jetzt zwei vorueber sind und in denen er kein Gehalt bekommt. Auf die Frage, wie es denn weiter gehe wenn er nicht mehr da ist, sagte er, dass er den Plan hat einen neuen Koordinator einzuarbeiten, der hier vor Ort die notwendigen Aufgaben uebernimmt und er selbst jedoch weiterhin eine Art Direktorstellung bei CCPP beibehalten wird. Doch sei er sich noch nicht so sicher ob dies wirklich so zu verwirklichen ist und ob es ueberhaupt der geeignete Weg sei das Projekt am Laufen zu halten. Er selbst koenne es auf jeden Fall, wie viele andere Projektkoordinatoren und -manager nicht jahrelang weitermachen wie bisher, "because it's a very tough job, the hardest work I've ever done.". Seine Worte erinnerten mich stark an Nick Griffin oder Deborah Groves, die im Grunde denselben Wortlaut benutzten.

Auf die Frage ob er die sogenannte Westernisierung als ein Problem ansehe, sagte er entschieden: Ja, natuerlich ist es ein Problem und es ist ein sehr wichtiger Aspekt, den wir in unserer Arbeit soweit moeglich auch vermeiden wollen. So fragt er zum Beispiel stets die einheimischen Mitarbeiter was sie von einer bestimmten Vorgehensweise halten oder was sie persoenlich tun wuerden. Und danach wuerde dann auch die Planung der Organisation ausgerichtet, denn er sei ein "Western guy", deswegen denke er auch westlich und daher sei bei allen Planungs- und Handlungsangelegenheiten aeusserste Sensibilitaet gefordert.
Ein weiterer Faktor allerdings mit dem sie einer Westernisierung entgegenwirken wuerden, sei die einfach Tatsache, dass sie die "Beachkids"(Strandkinder die vom Verkauf von Armbaendern und anderen Accessoires leben) von den von westlichen Touristen bevoelkerten Straenden weg holen und ihnen alternative Perspektiven bieten. Denn interessant sei auch der Unterschied im Benehmen der Strassenkinder und der Strandkinder, da die Strassenkinder sehr viel seltener mit Touristen in Kontakt kommen und dadurch auch nicht die westlichen Attitueden und Verhaltensarten uebernehmen.
CCPP kuemmert sich daher darum eben diesen Kindern die Moeglichkeit zu geben eine Schule zu besuchen, sehr nahrhafte Mahlzeiten zu erhalten und durch den Verkauf selbst gemalter Bilder ihre eigene Familie als auch sich selbst zu unterstuetzen. In den letzten drei Jahren sind einige Tausend Bilder gemalt und verkauft worden. Ein Bild kostet vier US-Dollar, das sind umgerechnet gut drei Euro, von denen die eine Haelfte der Familie des Kindes zugute kommt, welches das Bild gemalt hat und zur anderen Haelfte dem lokalen Bildungsfond gegeben wird, um den Kindern den Schulbesuch zu ermoeglichen.
Es ist den Kindern allerdings nicht erlaubt ihre Bilder selbst zu vermarkten, denn sie sollen laut Felix Brooks-Church weggebracht werden von einem Erwachsenenleben das nur daraus besteht sich Sorgen zu machen wie man den Tag ueberlebt. Vielmehr sollen sie die Moeglichkeit haben ihre eigene Kreativitaet auszuleben, Kind zu sein und nebenbei eine schulische Ausbildung geniessen zu koennen.
Aus meiner Sicht eine unglaublich effektive Arbeit, die sich auch sehr leicht feststellen laesst wenn man die Kinder ein paar Tage beobachtet, mit ihnen zu tun hat und mit ihnen kommuniziert. Das ganze Projekt benoetigt laut Vorausberechnung fuer das Jahr 2009 Finanzen in Hoehe von 30000 US-Dollar (ungefaehr 20000 Euro) um alles komplett zu finanzieren. Eine im Vergleich zu anderen Organisationen erstaunlich kleine Summe, die zur Zeit bei CCPP registrierten 216 Kindern helfen kann.
Die Kinder selbst sind dort alle in guter Verfassung und es fehlt ihnen auch in keinem Masse an Selbstbewusstsein mit fremden Menschen, denen sie mit aller Offenheit begegnen, umzugehen.
Das einzige Manko besteht bis jetzt noch beim Thema Nachhaltigkeit. Denn was passiert wirklich wenn Felix nicht mehr da ist?
Doch ich hoffe, dass ihm hierbei genuegend Sensibilitaet gegeben ist, das ganze massgeschneidert und zukunftsfaehig zu regeln. Und ausserdem sind hier auch nicht die einheimischen Mitarbeiter zu vergessen, die ausgezeichnete Manager sind und die meiner Meinung nach auch selbst sinnvoll agieren koennten, wenn Not am Mann ist.

Ich freue mich auf Kampot, die naechstgelegene Provinz, in die ich viel Hoffnung auf interessante Begegnungen stecke und in der ich die Touristenzentren endlich einmal fernab von mir lasse.


Mein letzter Tag in Phnom Penh

Gluecklicherweise kam ich am Olympiastadion (welches nie Austragungsort der olympischen Spiele war) vorbei und konnte dadurch Zeuge eines Spiels des Suzuki-Soccer-Cups werden. Ich glaube es war ein Halbfinale.


Auf dem Feld trafen Kambodscha und Laos aufeinander und lieferten sich ein spannendes Spiel,...


...welches zum Glueck mit 3:2 fuer Kambodscha ausging. Der Jubel war mindestens genauso gross wie der Nationalstolz.


Sihanoukville

Starfish-Project
Das Cafe und die Baeckerei des Starfish-Projects in Sihanoukville.


Mr Meng, der Projektmanager von Starfish. Das Foto ist leider etwas zu dunkel geraten.


Cambodian Children's Painting Project
Die zum Kauf angebotenen Bilder. Einige tausend sind schon seit Beginn des Projektes verkauft worden. Die Kinder malen fleissig.


So sieht ein Maltisch aus. Abstrakte Kunst.


Konzentriert und versunken in die eigene Ausdruckswelt. Viele Gesellschaften erkennen Kinder noch nicht als vollwertige Menschen an und sehen sie meist aus Defizitaugen. Hier muss sich auch in Deutschland diesbezueglich noch viel aendern.


Nur eine winzige Auswahl der Kunstwerke.


Die Kinder haben eine Menge Spass dort und sprechen sehr gut die englische Sprache...


...die ihnen vielleicht einmal hilft von Arbeiten wie dieser nicht mehr abhaengig zu sein.


Mittagspause. Hungrige Maegen warten auf Essen.


Die Koechin ist leider krank, deswegen gibt es heute statt Reis, Nudelsuppe.


Die Freiwilligenhelfer die oft mindestens mehrere Wochen bleiben...


...sprechen ebenso wie der Projektmanager Felix, der selbst auch ganz gut Khmer sprechen kann, viel in Englisch und Khmer.


Regencapes fuer die Strandkinder, damit sie wenigstens nicht durchnaesst werden wenn sie schon arbeiten muessen.


Der Projektmanager Felix Brooks-Church. Hier arbeitet er gerade daran den Versand von 100 Bildern an das Nobelpreis-Kommitee in Oslo vorzubereiten. Dort wird eine Kunstausstellung geplant.


Ein paar Landschaftseindruecke von Sihanoukville

Mit meinem kleinen Hondaferrari (100cc Hubraum und Schaltung ohne Kupplung - fuer Motorinteressierte)...


...auf staubigen, sandigen und loechrigen Strassen raus aus den Touristengebieten, hin zu menschenleeren Straenden und Aussichten...


...wie dieser...


...oder dieser!


Sihanoukville 23/10/2008

8 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

schöööh! @Strand!

Anonym hat gesagt…

die Bilder von den Kindern finde ich total schön! Die gefallen mir echt. Wäre es möglich, wenn du mir eins kaufst? Mit warmen Farbtönen bitte. Wäre echt cool von dir.

deine Freundin

Anonym hat gesagt…

Hey Fabian,
Deine Berichte sind echt wunderschön und emotional.

Ich glaube, daß das Problem mit dem Müll auch daraus resultiert, daß sie "vorher" natürliche "Verpackungen" verwendet haben. Also wenn man auf dem Markt etwas kauft, daß ist das oftmals in Bananenblättern oder so eingewickelt gewesen. Und die kann man einfach in den Wald "schmeissen". Mein Guide in Rattanakiri tat dies aber ebenso mit der leergetrunkenen Cola-Dose. Darum glaube ich, daß vielen Kambodschanern das Bewußtsein dafür fehlt, daß der "neue" Müll sich nicht von selber abbaut...

Für mich persönlich fehlt es vor allem auch an Papierkörben. Denn die sucht man in vielen Städten vergebens. Außer in Angkor Wat kann ich mich kaum an Müllbehälter erinnern. Kambodschaner lassen ihren Müll auch einfach dort fallen, wo er entsteht... dafür werden aber auch jeden Morgen wahrscheinlich noch vor 5 Uhr die Straßen "gesäubert".

Danke, daß Du Deine Erlebnisse mit uns teilst!

Hab noch eine spannende Zeit
Viele Grüße
Nicole

Anonym hat gesagt…

Hey Nicole, du wirst es nicht glauben, aber mir ist heute tatsaechlich ein Pulk von Umweltaktivisten am Strand begegnet! Und sie haben Muell gesammelt und es waren Einheimische! Ein toller Anblick:-)

Gruesse
Fabian

Anonym hat gesagt…

Hallo Fabian,
mal wieder einige Anmerkungen von mir:-Battambang ist eine wunderschöne kleine Provinzstadt mit viel Flair, nix mit verqualmter Großstadt.
-Die Bahnstrecke wird derzeit ausgebaut und die 25km Lücke nach Thailand geschlossen, der nagelneue Schnellstriebwagen für den Personenverkehr wartet schon im Lokschuppen von Phnom Penh.
-Die uniformierte Müllsammeltruppe gibt es schon seit mehreren Jahren am Strand, leider nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Nicole hat das mit dem Müll richtig auf den Punkt gebracht.
-Die kleinen Bilderverkäufer am Strand fallen immer wieder durch ihre saubere Kleidung und ihr recht gutes Englisch positiv auf. Aber wo ist ansonsten der Unterschied zu den Kindern, die Obst etc. verkaufen?

Gruss von WanTi aus Hannover

Anonym hat gesagt…

Hey Wanti,

danke fuer den Tipp wegen Battambang, da war ich dem Wort Grossstadt gegenueber wohl doch etwas voreingenommen. Vielleicht komme ich ja doch nochmal dort vorbei.
Das mit der Bahnstrecke hat mir ein Bahnmitarbeiter dort auch erzaehlt und sich ein paar mal dafuer entschuldigt, dass ich nun doch mit dem Bus fahren muss:-)

Bei den Bilderverkaeufern weiss ich nicht ob wir von denselben sprechen, da sie ihre Bilder nicht direkt am Strand verkaufen duerfen. Und saubere Kleidung haben sie auch nicht, selbst die neuen schuluniformen sind oftmals ziemlich dreckig, aber ccpp hat gestern eine Waschmaschine gekauft, jetzt wird einmal in der woche gewaschen. Die Kinder haben ja meist nichts zu wechseln.
Englisch koennen sie gut, das stimmt.
Und unterscheiden tun sie sich z.B. dadurch, dass sie die Moeglichkeit haben die Schule zu besuchen, eine nahrhafte Mahlzeit am Tag bekommen und ihre Kreativitaet ausleben koennen und Zeit fuer ihre Kindheit haben...

Natuerlich mit allem Wenn und aber die darauf folgen koennen..

viele gruesse
Fabian

Anonym hat gesagt…

Hallo Fabian,
Hut ab, klasse, wie Du es hinbekommst, aus Kambodscha so einen Bolg zu unterhalten!
Meine Frau und ich waren letztes Jahr auch dort und kommen Januar 09 für mehrere Jahre, um in der Entwicklungshilfe zu arbeiten.
SEHR SCHADE finde ich, dass Du eine so grundsätzlich negative Einstellung gegenüber allen christlichen Organisationen hast. Mir scheint, dass man nicht alle über einen Kamm scheren kann und dass da vieles deutlich besser geworden ist!
Wir waren im Frühling auf einer Entwicklungshilfekonferenz unter dem Titel "Abhängigkeit oder nachhaltige Veränderung". Diese wurde von christlichen Organisationen durchgeführt und ich hatte stark den Eindruck, dass es nicht mehr darum geht, Mission in dem Sinne zu betreiben, dass man andere zum Christsein manipuliert. Im Gegenteil: Es wurde davor gewarnt, "Reischristen" zu "produzieren"...
Was ich beispielsweise in 3 Monaten Äthiopien mitbekommen habe, leben Entwicklungshelfer von staatlich(en) geförderten NGOs oft auf zu hohem Niveau und wollen manchml mehr ihre Projekte an die Spender "verkaufen", als nachhaltig helfen...
Mitarbeiter christlicher NGOs begnügen sich oft mit einem Bruchteil des Geldes und haben - soweit meine Beobachtung - echtes soziales Engagement.

Ich bin gespannt, was wir noch lernen werden, um nachhaltige Hilfe zu erreichen...
- Auf jeden Fall sind Deine Beobachtungen eine gute Hilfe - ich speicher Dich gleich mal unter den Favoriten ab...

Liebe Grüße,
Wolfram :-)

Anonym hat gesagt…

Hallo Wolfram,

danke, dass Du hier vorbeigeschaut hast!
Ganz viel im Leben hängt meiner Meinung nach von persönlichen Erfahrungen ab. Leider habe ich an mir selbst, als auch ausserhalb keine positiven Erfahrungen mit der Kirche und insbesondere mit ihrer Hilfsattitüde gemacht.
Das prägt natürlich.
Doch möchte auch ich auf keinen Fall alle über einen Kamm scheren, besonders wenn es um Einzelpersonen geht, die in Organisationen arbeiten. Schwarze Schafe gibt es selbstverständlich überall, aber ich persönlich favorisiere wirklich eher staatlich, konfessionell und ideologisch unabhängige Projekte. Denn das schafft Freiheit im Denken und reisst Mauern ein , die nachhaltige Veränderungen meiner Ansicht nach bremsen.

Wie bist Du auf meine Seite gekommen?

Viele Grüße unbekannterweise:-)
Fabian