2008/10/08

Tuol Sleng (keine Illusion)

Nur kurz:

Der Gang durch die Gaenge macht einen still.

Und schwer.

Man spuert die Machtlosigkeit und das Ausgeliefertsein in dieser Welt, das Grauen und die Ruecksichtslosigkeit...

der Blitzlichter und schallenden Museumsfuehrer.

Manchmal glaubte ich zu spueren, dass die Menschen auf den ausgestellten Fotos erneut fuerchten getoetet zu werden, da sie wieder fotografiert werden. Und das hunderte Male taeglich.

Wozu ein Movie Room, wenn man doch vor Ort ist? Kann man sich nicht zu Hause mit Flimmerbildchen bewerfen lassen?

Warum versuchen Museumsbesucher ihre Besuchszeit auf ein rekordverdaechtiges Minimum zu reduzieren?

Und wozu gibt es Buecher oder meinetwegen auch Internet?

Die Leute lesen nicht mehr. Man koennte meinen sie seien alle Analphabeten. Was fuer eine Traumbrut fuer Pol Pot!

An einer Wand im Inneren des Museums, unterhalb eines Treppenaufgangs und inmitten zahlreicher Schmierereien, standen folgende Zeilen:

When it was a prison
nobody learned.
When it was a school,
nobody died.
____

Ich moechte folgende Worte ergaenzen:

Since it is a museum
man learned just as little.


Phnom Penh 08/10/2008

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Passend beschrieben !

Mir ging es bei meinem Besuch dort genauso, ich wollte schnell wieder raus und hab mir den letzten Raum "nicht mehr angetan".

Das Erlebnis wirkt schwer bis heute nach.

Es ist empfehlenswert für Menschen mit schwachen Nerven einen großen Bogen um Tuol Sleng zu machen...