2008/11/09

Von Menschen, Tieren und anderen Unzulaenglichkeiten

Am Donnerstag traf ich Hing Channarith, den oertlichen Manager der Cambodian Children Advocacy Foundation (CCAF Internet: www.camcaf.org). Mit ihm in Kontakt gebracht wurde ich durch Sandy (seine Blogseite: www.sandycambodia.blogspot.com) von Kampot Interact (www.kampotinteract.org), eine kleine Ein-Mann-Initiative, die sich unter anderem um Oeffentlichkeitsarbeit (hauptsaechlich online) fuer ansaessige soziale Einrichtungen kuemmert oder auch beratende Unterstuetzung anbietet, zum Beispiel fuer die Chumkriel Language School ausserhalb von Kampot. Sandy, ein Schotte Anfang Vierzig, kam vor ca. zwei Jahren hier her um Kampot Interact von seinem Bruder zu uebernehmen, der als Gruender vorher fuer die Einrichtung zustaendig war. Frueher hat Sandy an einer Londoner Universitaet als IT-Fachmann gearbeitet und suchte dringend Abwechslung. Da kam ihm das Angebot seines Bruders gerade richtig, das Buero in Kampot zu uebernehmen. Er finanziert sich selbst und die naechsten drei Jahre wird es wohl noch gehen, ab da muss er sich ein finanzielles Standbein ueberlegen. Ich erzaehlte ihm von Wolfgang W. Kutzek, der gerade dabei ist sich eine Schweinezucht als Existenzgrundlage aufzubauen und Sandy sagte: "Really? I should think about a porkfarm too!".
Anyway, zurueck zu Hing Channarith. Wir sassen also am Donnerstagabend ca. zwei Stunden in einem Restaurant an der Frontseite, das ist die Strasse die in Kampot entlang des Flusses verlaeuft, und pseudophilosophierten ueber verschiedene Themen der Entwicklungsammenarbeit und seine Arbeit beim CCAF.
Er spricht sehr gut Englisch, was aufgrund seiner Teilaufgabe der Spendenaquirierung auch eine Grundvoraussetzung ist. Hing erzaehlte mir davon, wie schwierig es sei Motivation und kreatives Denken in Kambodscha zu erzeugen. Die Menschen seien aufgrund ihres Bildungsmangels oft nicht in der Lage Notwendigkeiten, wie z.B. den langsamen und schrittweisen Aufbau der Gesellschaft, zu verinnerlichen. Sie sehen nur die teuren Autos und samtgekleideten Menschen, die durch die Slumviertel zu ihren abgelegenen Villen fahren und verkaufen aus lauter Kurzsichtigkeit ihre Reisfelder, ihr ganzes Hab und Gut, nur des Bargeldes wegen. Wenn dann aber das ganze Geld aufgebraucht ist, sitzen sie mit ihrer Familie auf der Strasse.

Er erzaehlte mir auch von 1969, der Zeit vor Lon Nol. Das sei die Zeit gewesen in der man noch Eigenstaendigkeit gelehrt bekommen habe. Er weiss wie man einen kaputten Stuhl oder Tisch repariert. Heute, sagt er, warten die Leute darauf, dass jemand kommt und die Reparatur uebernimmt. Es gibt kaum noch Eigeninitiative.
Auch in seiner Organisation wuenscht er sich Fortbildungen zu Themen wie Motivation und visionaerem bzw. kreativem Denken, dort herrscht ein grosser Mangel. Autoritaeten seien fuer die Bevoelkerung das einzige was zaehlt.

1969 seien die Schulkinder nach der Schule nicht noch mit ihrem Fahrrad durch die Stadt gegondelt wie es heute der Fall ist, sondern sie sind nach Hause gefahren und haben bei der Hausarbeit geholfen. Es herrschte seiner Meinung nach ein voellig anderes Verantwortungsbewusstsein vor. Die Kinder und Jugendlichen fuehren ihre Eltern heute an der Nase herum. Ist ja auch einfach, wenn die Eltern selbst nie eine Schule besuchen konnten und es fuer sie aufgrund des Bildungsmangels immer schwieriger wird, Weisungsbefugnisse gegenueber den Kindern fuer sich zu beanspruchen.

Aber er ist dennoch optimistisch fuer die Zukunft und fuer ein prosperierendes Kampuchea.

Hing ist uebrigens nicht so gluecklich, dass Barack Obama nun neuer US-Praesident wird. Er war fuer Hillary Clinton. Denn er haelt Obama nicht fuer so smart wie er in den Medien dargestellt wird.
Dass er fuer Clinton war, ist auch in Kambodscha eher die Ausnahme, denn der Grossteil der Kambodschaner wuenschte sich McCain als neuen Praesidenten, da dieser oft in Kambodscha war und ueber die kambodschanischen Beduerfnisse Bescheid weiss wie kaum ein anderer.
Angesprochen auf die Adoptionstechtelmechtel von Angelina Jolie und Brad Pitt, die auch Station in Kampot machten, sagte Hing nur: "Forget it!".
Ebenso argwoehnisch steht er sogenannten westlichen Wahlbeobachtern gegenueber. Die kommen zwar hierher, legen einen strengen Blick auf, fuellen ein paar Formulare aus, aber am Ende aendert sich nichts und Hun Sen kann mit seinen Schergen die Ungleichheitspolitik weiterfuehren. Sozialismusgleich.
Am Ende macht er mir ein Angebot: Mache Fundraising fuer uns in Deutschland, komme wieder zurueck nach Kambodscha und arbeite fuer uns vor Ort. Bezahlt wirst du durch dein eigenes Fundraising, nach dem bekannten 70% - 30% Prinzip.
Ich persoenlich halte nicht viel davon Externe von Spendengeldern zu finanzieren. Ich lehnte also ab.
Er lud mich ein am naechsten Tag mit zu einem der neuen Projekte zu fahren, ein Kindergarten (Pre-School) ca. 1,5 Autostunden von Kampot entfernt. Dort werde eine vorgezogene Feierlichkeit zum Unabhaengigkeitstag stattfinden, der heute am Sonntag ist. Ich sagte zu und so ging es am naechsten Tag morgens um sechs Uhr auf nach Banteay Meas. Mit dabei war auch Emma, eine Australierin, die nun seit 18 Monaten in Europa und Asien unterwegs ist, aufgrund von Verarbeitung einer zerbrochenen Beziehung zu einem Niederlaender, erzaehlte sie mir. Nun hat sie fuer sich die Aufgabe entdeckt, ein kleines Handbuch fuer Khmer Eltern zu schreiben. Darin soll es darum gehen den Eltern u.a. die Wichtigkeit des Schulbesuchs ihrer Kinder zu verdeutlichen. Wenn sie es durchzieht, sehe ich das als eine sehr schoene Sache. Das Buch wird natuerlich auch in Khmer uebersetzt. Ich hoffe, dass es auch reich bebildert sein wird fuer Analphabeten.
Auf dem Weg nach Banteay Meas gabeln wir auch noch Connor auf. Connor ist knapp 25, stammt aus New York und arbeitet fuer das Peace Corps (eine von John F. Kennedy gegruendete Organisation zur Laenderverstaendigung) seit zwei Jahren als freiwilliger Englischlehrer in einem kleinen abgelegenen Dorf. Als wir bei seinem Haus anhalten fruehstuecken wir dort erst einmal, Nudelsuppe mit Pork. Connor erklaert uns den Grund, dass er schon so frueh wach ist, obwohl er an diesem Tag eigentlich frei hat und er sagte, dass genau gegenueber von seinem Zimmer der Metzger seinen Schlachtraum hat und jeden Morgen die Schlachtschweine schreien.

Wie idyllisch.

Auf jeden Fall faehrt er mit uns um dann auf dem Rueckweg auch nach Kampot mitzufahren. Nur alle zwei drei Wochen kommt er nach Kampot, um seine E-Mails zu checken oder auch mal wieder ein paar Bekannte zu treffen.
Als wir dann an der Pre-School ankommen sind die Vorbereitungen schon in vollem Gange und die Kinder kommen und umringen uns wie eh und je um Barang (Fremder) zu sehen. Man fuehlt sich, als haette man gestern erst Hollywood mit dem Privatjet verlassen. Auch Sok Chhoeun, der Koordinator des Kindergartens empfaengt uns mit einem breiten Laecheln. Wir werden mit Khmer-Musik wie immer sehr freundlich empfangen und eine halbe Stunde spaeter werden wir Zeuge einer tollen Zeremonie mit fliegenden Luftballons (siehe Fotos). Danach fuehrte Emma noch zwei Interviews fuer ihr Buechlein was ich natuerlich gleich mitnutzte und die Gelegenheit in der Pause zwischen den beiden Interviews ergriff um zu fragen, wie sie denn die problematischen Fragestellungen bezueglich der Arbeit in "Entwicklungsgebieten" sehe, in Bezug auf Nachhaltigkeit und Westernisierung etc..
Doch darauf antwortete sie nur sehr knapp mit einem verschaemten Grinsen, dass sie sich selbst nicht wirklich damit auskennt, doch ginge es ihr eher darum zu schauen, wie sie persoenlich helfen koenne und was in ihrer Macht stehe.
Entweder hat sie mich sehr gut verstanden und bewusst so geantwortet oder sie hatte wirklich keine Ahnung davon, was ich von ihr wollte.
Auch egal, nach ca. einer weiteren Stunde machten wir uns wieder auf den Rueckweg, denn Hing wollte das Wochenende in Phnom Penh verbringen, wo er mit seiner Familie wohnt.

Wieder in Kampot fasste ich den Beschluss mit dem Fahrrad zur Kueste zu fahren. Ein nervenaufreibendes Unterfangen im Angesicht eines herannahenden Gewitters und der trostlosen Steppe leer von Menschenseelen.

Weiteres, auch meinen gestrigen Besuch im Nationalzoo von Kampot bitte den Fotos entnehmen.

Chumkriel Language School in Kampot

Die Kinder warten auf den Unterrichtsbeginn.




Das "Education Center" wie Sandy es nennt. Im Hintergrund sieht man im blauen Oberteil auch Emma, die Australierin, nur da kannte ich sie noch nicht.


"Freiwilligen-HelferInnen". Es ist eine schwierige Frage sagt Sandy. Natuerlich ist es nicht sehr effektiv wenn auch viele Touristen nur fuer einen Tag kommen nur um ein wenig Guddi Guddi mit den Kindern zu machen und ihr Gewissen zu beruhigen, aber auf der anderen Seite spenden diese Leute auch und machen sogar einen Grossteil der Spenden aus. Denn es kommen viele hier her, aufgrund des Bekanntheitsgrades der Schule.


Kohveang Pre-School in Banteay Meas

Der Kindergarten Lern- und Aufenthaltsraum.


Lehr- und Lernmaterialien. Bilder- und Textbuecher.


Die Gesundheitscheck-Hefte fuer jedes einzelne Kind. Zur kleinen Peinlichkeit von Hing nicht ausreichend bis gar nicht ausgefuellt, als er uns die Hefte demonstrieren wollte.


Die kleine Srelea singt Connor und Emma ein kambodschanisches Lied vor. Was leider nicht zu sehen ist, sind die sehr eleganten apsaragleichen Handbewegungen von Srelea.


Aufstellen der Kinder zum Gruppenfoto. Von oben als die Buchstaben CCAF zu erkennen.


Dann dauerte es nicht mehr lange und die Luftballons wurden in die Freiheit geschickt, sie sind nun unabhaengig.


Hing, Emma, Connor (v.l.n.r)


Mein Fahrradausflug an die Kueste von Kampot

Nach eineinhalb Stunden ueber Stock und Stein, mit zwei halbplatten Fahrradreifen unter mir erreichte ich schliesslich erschoepft aber gluecklich die Kueste. Kein Strand, keine Menschen, aber dafuer diese geheimnisvolle Behausung im Wasser. Eine merkwuerdige, doch interessante Stimmung.


Robinson Crusoe look alike.


Auf dem Rueckweg, kurz vor dem Start des prasselnden Wassers hielt ich auf der Bruecke, die von Fish-Island zurueck zum Festland fuehrt und dort fragten mich diese Kinder ob ich ein Foto von ihnen machen koenne. Ich dachte erst es ist wieder die Masche: Erst Foto, dann einen Dollar, bitte! Aber die Kinder wollten einfach nur das Bild auf meiner kleinen Digitalkamera sehen. Ohne Hintergedanken. Das tut gut.


Ausflug zur Kuestenstadt Kep mit Motorrad

Nichts wirklich Erwaehnenswertes, ausser mein Mittagessen: Gegrillte Krebse. Pur. Essen als Handwerk. Eine Delikatesse in Kep mit sehr gutem Ruf. Teilweise ganz lecker, aber fuer mich hauptsaechlich verzichtbar.


Von Kep mit dem Motoorrad zum National-Zoo von Kampot

Preisschild am Eingang. Massgebend.


Was man dort sieht sind beileibe keine gluecklichen Tiere. Ich selbst bin kein grosser Tierfanatiker, aber das ging selbst bei mir an jegliche Grenzen der Achtung von Geschoepfen. Affen die alleine in Kaefigen sitzen und von einheimischen Zoobesuchern auch noch gereizt werden...


Elefanten in lustlosen Gehegen, ebenso von einheimischen Besuchern wie Trottel behandelt indem sie mit ihrem Futter spielen und sie an der Nase herumfuehren.


Schildkroeten und Fische in schwimmbadfliesenblauen Becken. Purer Luxus sind die paar aufgehaeuften Steinbrocken. Doch in einem Land in dem viele Menschen wie Tiere leben muessen, werden Tiere natuerlich wie Sachen behandelt. Auch bei vorbeifahrenden Viehtransporten oft zu beobachten. Dagegen ist ein deutscher Schweinelaster ein Aircon Bus.


Von einer besseren Zeit, ich nehme an in den Sechzigern, zeugt dieses uralte, stillgelegte Karussel. Von diesen Geraeten gibt es dort einige. Gruselig.


Kurz vor dem Ausgang werde ich von diesem Orang Utan, dessen Namen ich leider nicht weiss, bespuckt und mit Sand beschmissen. Und er hat Recht, gehoere ich doch auch zu der Spezies die ihn dort einsperrt und begafft. Einen starken Eindruck hat dieser Besuch bei mir hinterlassen, denn bei vielen Tieren kommt aufgrund ihres trostlosen Daseins eine ungeheure Persoenlichkeit zum Ausdruck, die zeigt, dass sie vielleicht kein tolles Leben dort haben und ihre Freiheit verloren oder aber auch von Geburt an nie hatten, doch eines machten sie mir durch ihren Ausdruck deutlich: Sie werden um keinen Heller und Pfennig der Welt ihre Wuerde preisgeben! Ehrlich gesagt haben diese Tiere einen groesseren Eindruck auf mich gemacht, als viele Leute die ich getroffen habe.


Bonusbild: Regenwasserableitung

In einem Internetlokal in Kampot gibt es auf der Toilette eine selbst fuer kambodschanische Verhaeltnisse eher unkonventionelle Art Regenwasser abzuleiten :-)


Kampot 09/11/2008

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Tach FabTea,
Spendengelder für eine bewiesenermaßen gute Sache sammeln, einen Teil davon einzubehalten um zu leben und dann den Rest weiterzugeben ist doch besser, als Leute für irgendwas spenden zu lassen von dem überhaupt nicht gesagt ist ob davon was ankommt. Und selbst wenn von gespendeten 10 Euro nur 3 ankommen, und lass es nur 1 Euro sein, so ist das für diese Menschen denen geholfen wird verhältnismäßig viel. Da ein Euro dort "mehr Wert" besitzt. Zumindest schonmal mehr als 0 Euro.
-- und von was sollen die Menschen leben die in reichen Ländern für arme Länder Geld/Support sammeln? Sollen die etwa von dem armen Land Geld oder Care-Pakete nehmen? Wohl kaum. Ich denke man kann es mit seinem Gewissen vereinbaren so ein Angebot wie das von dem Herren da anzunehmen - so fern man es machen will und davon überzeugt ist. Meinen Segen hättest Du jedenfalls dafür - und ggf. auch ein paar Euro Spendeneinnahmen.
Gruß!

Anonym hat gesagt…

hallo lieber fabian

wieder mal ein schöner bericht, besser gesagt interessanter bericht. hab mich auch schon gefragt gehabt, wie die menschen zu obama-wahl stehen , und auch zu der adoptionssache.
also ich muss ja sagen, ich stimme mit der meinung von tschimmi cash nicht so überein, weil ich irgendwie dsa gefühl habe, dass das geld was gespendet wird, auch komplett in das projekt an sich fließen sollte. Ja ein euro ist mehr als null, aber drei sind auch wieder mehr als einer usw.
klar die menschen, die dort arbeiten sind auch teile der projekte, aber diese sollten einen festen gehalt erhalten, und dies meiner meinung nach am besten von einer externen organisation, oder aus einem staatlichen oder noch besser weltlichem gesamt budge, der dafür angelegt ist, projektleiter und mitarbeiter in aller welt den gehalt für solche tätogkeiten zu bezahlen (ist gerade nur so ein einfall) wenn dies den projektmitarbeitern einen angemessenen gehalt bieten würde, würde vielleicht auch ein teil der korruption, seitens dieser wegfallen (vielleicht aber auch nicht)und die spenden könnten konplett in das projekt und die benötigten materialien usw. fließen... aber wahrscheinlich ist das wieder zu einfach und zu utopisch gedacht...wer s/was ollte den diese weltorganisation sein und warum sollten sie das machen?

was mir noch so einfällt,ich weiß nicht so recht, was ich von dieser buch-idee halten soll. mein erstes gefühl war, super hört sich gut an,ein kleines solides projekt, aber dann kamen die zweifel, ob man die "aufklärung" nicht wo anders starten müsste... einmal aufgrund der hohen analphabeten rate, und zweitens weil ich jetzt mal so annehmen würde, wenn die frauen/männer diese büchlein kriegen würden, würden die meisten nicht mal rein schauen (ist nur eine vermutung) wäre es nicht effektiver, bzw. würde man nicht mehr leute erreichen, wenn es projekte gibt, die beispielsweise schwangere vor der geburt, bzw. nach der geburt aufklären über die bedeutung von sauberkeit, krankheit und auch bildung (wahrscheinlich gibt es solche projekte aber auch schon)...also dass das ganze kontextbezogen abläuft und innerhalb von kommunikationsprozessen an denen menschen beteiligt sind, wo es platz für fragen gibt, und nicht so einseitig zwischen mensch und papier, weil manches wird vielelicht auch missverstanden, anders verstanden oder auch gar nicht verstanden ...

@fabian: du hast bestimmt auch die unzähligen aufklärungsposter an den strassen gesehen? ich konnte mir leider das eine einfach nicht erklären, also man sieht ein baby,dieses krabbelt, wird gewickelt und krabbelt glaub ich wieder oder so ähnlich, was will man den menschen damit sagen?

lg golschan

Миррослав Б Душанић hat gesagt…

ich lese stillschweigend deine hervorragenden Berichte
aber ich lese mit großem Interesse

Grüße
@miro

Anonym hat gesagt…

@Tschimmi: Naja genau so wie du das beschrieben hast machen es ja viele. Und viele bleiben auch nicht bei der 30% Grenze. In einem Land in dem Buerokratie und Vorschriften wie es sie in Deutschland gibt, nur sehr gering bis garnicht vorhanden sind, wird das natuerlich massenhaft missbraucht.

Deswegen bin ich eher Unterstuetzer von Grassroots-Organisationen in denen der Koordinator, der ja sowieso aufgrund von Bildung und Managementerfahrung eh fast ausschliesslich ein Auslaender hier ist, sich selbst finanziert oder auch nur Geld fuer den Eigenbedarf gebraucht, wenn es auch genau fuer diesen Zweck gespendet wurde.
So laeuft es ja z.B. in Siem Reap. Deborah Groves finanziert sich komplett selbst durch den Verkauf ihrer Fotografien und alles was fuer ihre Orga gespendet wird, fliesst direkt und zu 100% in die Projekte. Die Mitarbeiter sind alle Einheimische, entweder bezahlt oder ehrenamtlich.
Nick Griffin macht es ein wenig anders: Da er sehr viel mit Volunteers arbeitet hat er ein System in dem jeder Volunteer der dort mitarbeiten moechte mind. 20$ zahlt. Obendrein gibt es aber auch einfach Touristen die kommen und ihm Geld spenden fuer die Unterhaltskosten seiner Organisation (Miete, Druckkosten, Werbekosten, seine eigene Verpflegung etc.). Am Ende bleibt da aber nichts uebrig, das heisst er macht keinen Gewinn, was ja auch Sinn der Sache ist. Wie mir eine reiche Australierin in Siem Reap sagte: "Social work is not for making money!"
Natuerlich einleuchtend, aber beileibe keine Selbstverstaendlichkeit..

Ich will damit nur sagen, dass es moeglich ist, 100% der Spenden in die Projekte zu steuern. Und da schliesse ich auch die Entlohnung der einheimischen Mitarbeiter mit ein, denn ehrlich gesagt sind die Lohnkosten das geringste Uebel, denn selbst wenn sie ueber dem Durchschnitt liegen sind sie immer noch ein ganz kleiner Anteil der Gesamtspenden.
Natuerlich haette ich es auch hier gerne wieder perfekt und finde die Idee des Weltfonds fuer Sozialarbeiter ganz gut, doch dieses Geld muss ja auch wieder irgendwo herkommen. Und wo kommt es meistens her? Von den Steuergeldern. Also auch vom Spender. Deswegen laeuft das glaube ich mehr oder weniger auf dasselbe hinaus, ein paar Dollar hoch oder runter..

@Golschan: Das Plakat kenne ich noch nicht, doch ich vermute mal stark, dass es etwas mit Hygiene zu tun hat? Wegen dem Wickeln.. Hab hier naemlich noch keine Windeln an Kindern, ausser im Supermarkt, gesehen..
Vielleicht ist es eine Windelpropaganda:-)

@miro: davon bin ich fest ausgegangen:-)

Gruesse aus Koh Kong
Fabian